Festungsanlage Altfinstermünz
Festungsanlage Altfinstermünz – Dolomitkalk als Bindemittel für Mörtel und Putz verschiedener Bauphasen
GRUNDINFORMATION
ZUGÄNGLICH: von innen und außen
GEMEINDE: Nauders
ADRESSE: Altfinstermünz 180, 6543 Nauders
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: 46.929198, 10.487590
PROVINZ: Nordtirol
ANFAHRT: Sie erreichen die Festungsanlage Altfinstermünz von Innsbruck aus über die Inntalautobahn A12. Sie nehmen die Ausfahrt Landeck und folgen der Reschen-Bundesstraße bis zum ehemaligen Gasthof Hochfinstermünz kurz vor der Ortschaft Nauders. Es gibt vor Ort eingeschränkte Parkmöglichkeiten. Sie gelangen zu Fuß entlang eines steilen Weg hinab zu Burg (Dauer der Wanderung ca. 15 Minuten). Alternative Parkmöglichkeit gibt es in der Gemeinde Pfunds (Via Claudiasee). Von dort gelangen Sie entlang eines Wanderwegs nach Altfinstermünz. Von Bozen aus erreichen Sie die Festungsanlage Altfinstermünz über die Staatsstraße SS38 und Staatsstraße SS40 in Richtung Tirol. Sie folgen dem Reschenpass und durchqueren die Gemeinde Nauders bis zum ehemaligen Gasthof Hochfinstermünz. Dort gibt es eingeschränkte Parkmöglichkeiten und einen befestigten Fußweg zur Festungsanlage.
BESCHREIBUNG
Die mittelalterliche Zoll- und Gerichtsstation Finstermünz (ab 1856 Altfinstermünz, rätoromanisch Vestmezia) liegt am Fuße der gleichnamigen engen Finstermünzschlucht bei Nauders im Oberinntal. Dort bildet der Inn die natürliche Grenze zwischen Tirol (Österreich) und dem Kanton Graubünden (Schweiz). Entlang dieser Grenze verlief bereits die von den Römern errichtete Handelsstraße Via Claudia Augusta, welche den Alpenhauptkamm erschloss. Mit dem Bau der neuen Straße 1854 oberhalb des Inns in Richtung des Reschenpasses, der Grenze zu Südtirol (Italien), verlor die Grenzfestung ihre Funktion und in Folge dessen ihre Bedeutung. Heute ist das Gebäudeensemble das Denkmal eines größeren gemeinsamen Kulturraumes in den Ostalpen und wird vom Verein Altfinstermünz erhalten. Bauhistorische Untersuchungen der Festungsanlage ergaben, dass wahrscheinlich sowohl im Barock als auch während der Renaissance Dolomitkalk als Bindemittel für Putz im Innenbereich und Mörtel im Außenbereich verwendet wurde. Noch heute ist ein Feldkalkofen Teil der Festungsanlage. Mit diesem Feldkalkofen kann Kalk/Dolomitkalk nach historischem Vorbild über mehrere Tage und Nächte gebrannt werden und so einen Beitrag zum Erhalt der historischen Bausubstanz leisten.
Festungsanlage Altfinstermünz