Die Altstadt von Innsbruck – Dolomitgestein als Komponente der Höttinger Brekzie
GRUNDINFORMATION
ZUGÄNGLICH: frei zugänglich
GEMEINDE: Innsbruck
ADRESSE: frei zugänglich
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: 47.268505, 11.393336
PROVINZ: Nordtirol
ANFAHRT: Für die Anreise in die Altstadt von Innsbruck empfiehlt es sich auf das Auto zu verzichten und mit Bus oder Bahn anzureisen. Vom Hauptbahnhof sind es knapp zwei Kilometer in die Altstadt, die am besten zu Fuß zurückgelegt werden können.
BESCHREIBUNG
Beim Gang durch die Innsbrucker Altstadt fallen sofort die stadtbildprägenden rötlichen Fassaden-, Sockel- und Zierelemente des Innsbrucker Doms, der Triumphpforte sowie zahlreicher Wohn-und Geschäftshäuser auf. Die charakteristische rötliche Farbgebung dieses Gesteins lässt es den ersten Blick nicht zu vermuten, aber es handelt sich bei diesem Werkstein im weiteren Sinn auch um Dolomitgestein. Das Dolomitgestein liegt in diesem Fall als Komponente des als „Höttinger Brekzie“ bekannten Naturwerksteins vor. Bei dieser Gesteinsart handelt es sich um zwischeneiszeitliche Schuttablagerungen am Südhang der Nordkette, die aus Sandstein sowie Kalkstein und Dolomitgestein bestehen. Die einzelnen Komponenten besitzen Kanten sowie Ecken und sind von einem grau-gelblichen bis rötlichen Gesteinsmehl (zerriebenes Karbonatgestein und roter Sandstein) umgeben. Das feine Gesteinsmehl bindet die unterschiedlichen Komponenten und gibt dem Werkstein seine Festigkeit. Aufgrund seiner guten Bearbeitbarkeit, seines schönen Erscheinungsbildes und seiner relativ guten Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen stieg die „Höttinger Brekzie“ zum dominierende Werkstein in Innsbruck auf.
WISSENSWERTES
Der Naturwerkstein „Höttinger Brekzie“ wurde für nahezu alle gotischen Baudetails in der Innsbrucker Altstadt verwendet wurde. Der Werkstein zeichnet sich sowohl durch die reiche Licht- und Schattenwirkung als auch durch die wechselnde Farbe seiner Bestandteile aus. Diese Merkmale erfüllen das Streben des gotischen Baustils nach „bewegtem Licht“.
LITERATURVERZEICHNIS
-
U. Obojes, W. Hauser und P. W. Mirwald, Naturwerkstein und Denkmalpflege in Tirol – Stein als Baustoff, Forschungsobjekt und Kulturgut, Tiroler Kunstkataster und Tyrolia-Verlag, 2007.
-
R. Klebelsberg, Nutzbare Bodenvorkommen in Nordtirol, Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum – 019, 1939.
-
R. Rampold, Kunstführer Tirol die 400 bedeutendsten Kunstschätze in Nord- und Osttirol, Tyrolia-Verlag, 2014.
-
J. Gritsch, Tiroler Werksteine - wie sie der Kunsthistoriker sieht, Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum – 026-029,1946/49.
AUTOR: Tobias Bader, 30/04/2020