Das ehemalige Bergbaurevier Falkenstein bei Schwaz – Ein unterirdischer Zugang zum Dolomitgestein
GRUNDINFORMATION
ZUGÄNGLICH: Die ehemaligen unterirdischen Abbaugebiete sind nicht zugänglich, jedoch kann im Zuge der Besichtigung des benachbarten Besucherbergwerks ein Einblick auf die unteririschen Dolomitgesteinsvorkommen erlangt werden.
GEMEINDE: Schwaz
ADRESSE: Alte Landstraße
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: 47.353672, 11.727441
PROVINZ: Nordtirol
ANFAHRT: Das Silberbergwerk Schwaz liegt zentral im Inntal und kann mit dem Auto über die Inntalautobahn A12 Ausfahrt Schwaz erreicht werden. Nach der Abfahrt den anschließenden Kreisverkehr in Richtung Wörgl verlassen. Beim zweiten Kreisverkehr weiterhin geradeaus Richtung Wörgl und nach ca. 1 km auf der B 171 rechts, in die Bergwerksstraße abbiegen. Nach weiteren 600 m links auf den Parkplatz 2 oder nach weiteren 100 m rechts die Einfahrt zum Parkplatz 1. Sollten Sie mit der Bahn nach Schwaz kommen, so haben Sie die Möglichkeit vom Stadtzentrum mit dem Bus (Linie 1 oder 2) direkt zum Schaubergwerk zu gelangen.
BESCHREIBUNG
Im Mittelalter wurde bei der Stadt Schwaz die Fahlerzvorkommen im „Schwazer Dolomit“ abgebaut. Dieser Umstand machte die Stadt zur Blütezeit des Bergbaus um 1500 zu einem Zentrum der Montanindustrie. Der zutage geförderte Dolomitgesteinsabraum wurde zu Splitt und Schotter verarbeitet. Das aus wirtschaftlichen Gründen resultierende Ende des Erzabbaus im Jahr 1957 bedeutete jedoch nicht das Ende der Tätigkeiten unter Tage am Falkenstein. So wurde 1958 der Grundstein zum Wandel vom Bergwerk hin zu einem „unterirdischen Steinbruch“ gelegt. Der im Wilhelm Erbstollen gewonnene „Schwazer Dolomit“ fand aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften häufig für die Herstellung von Asphaltfahrbahndecken im Straßenbau Verwendung. Nach dem massiven Felssturz am Eiblschrofen im Jahre 1999 wurde der unterirdische Dolomitgesteinsabbau in Schwaz beendet. In unmittelbarer Nähe des stillgelegten Schotterbergwerks befindet sich das Schaubergwerk „Silberbergwerk Schwaz“, welches es Besuchern ermöglicht mit der Grubenbahn in den 500 Jahre alten Sigmund Erbstollen hinein zu fahren. Tief im Berg können die Besucher Impressionen des unteririschen Dolomitgesteinvorkommens gewinnen, welche im benachbarten und mittlerweile nicht mehr zugänglichen Wilhelm Erbstollen abgebaut wurde.
WISSENSWERTES
Nach dem offiziellen Status ist der unterirdische Dolomitgesteinsabbau Falkenstein nicht stillgelegt, sondern es wurde eine Betriebsunterbrechung genehmigt. Dementsprechend wäre grundsätzlich eine Wiederaufnahme des Dolomitgesteinabbaus möglich, wenngleich dies in absehbarer Zeit nicht geplant ist.
LITERATURVERZEICHNIS
- R. Klebelsberg, Nutzbare Bodenvorkommen in Nordtirol, Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum – 019, 1939.
- R. Bodner, Berg-Leute zur Ethnographie eines ausgebliebenen Bergsturzes am Eiblschrofen bei Schwaz in Tirol, Dissertation an der Universität Innsbruck, 1999.
- P. Hörhager, Vor 20 Jahren zerbrach der Eiblschrofen in Schwaz, Printausgabe der Tiroler Tageszeitung vom 07.07.2019.
AUTOR: Tobias Bader, 30/04/2020