Das Gewerbe der Kalkbrenner im „Sautener Forchet“
GRUNDINFORMATION
ZUGÄNGLICH: von außen
GEMEINDE: Sautens
ADRESSE: Dorfstraße
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: 47.212640, 10.845323 (neuer Kalkofen)
PROVINZ: Nordtirol
ANFAHRT: Den nachgebauten Kalkofen ist Teil der Erlebnisanlage Kalkbrennen und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes der Gemeinde Sautens. Sie fahren auf der Inntalautobahn A12, nehmen die Ausfahrt Haiming – Ötztal und fahren auf die B186 (Hauptstraße) bis zur Abfahrt Sautens. In Sautens folgen Sie der Dorfstraße bis zum Sportplatz des SK Sautens. An dieser Stelle sind zudem Parkplätze vorhanden. Zu Fuß gelangen Sie über den „Geoweg Roppen – Sautens“ sowohl zum alten als auch neuen Kalkofen.
BESCHREIBUNG
Vor rund 3.000 Jahren verschüttete der Tschirgant Bergsturz das vordere Ötztal. Die daraus resultierenden Ablagerungen sind für die hügelige Erscheinung des Geländes zwischen Haiming, Sautens und der Mündung des Ötztals verantwortlich ist. Im ehemals landwirtschaftlich unproduktive Gelände entwickelte sich ungestört ein Waldgebiet. Im 16. Jahrhundert erkannten die lokale Bevölkerung, dass dieses Gebiet über ideale Bedingungen zum Kalkbrennen verfügt. Das Bergsturzmaterial (Kalkstein und Dolomitgestein) wurde als Rohmaterial verwendet und das notwendige Brennmaterial wurde aus dem umliegenden Wald gewonnen. Der alte Feldkalkofen liegt in Rammelstein und verfügt über Durchmesser von 3,5 m und läuft auf einer Höhe von 2,5 m kuppelartig zu. Vor dem Brennvorgang werden die Steine des Bergsturzes im Ofen geschichtet eingebracht und zwischen den einzelnen Blöcken wird in Bodennähe ein Hohlraum für das Holz ausgespart, um die notwendige Temperaturen beim Brennvorgang durch ständige Holzzufuhr über mehrere Tage zu halten. Der noch erhaltene und der neu errichtete Kalkofen im „Sautener Forchet“ ermöglicht es einen Eindruck in das mittlerweile verlorene Gewerbe des Kalkbrenners zu erhalten, das für viele Familien eine wichtige Einnahmequelle darstellte.